Kleiner geschichtlicher Abriss der Garde-Ulanen-Kaserne
Die Kaserne des 3. Garde-Ulanen Regimentes in der Jägerallee in Potsdam entstand in mehreren Bauabschnitten seit 1861/62. Nach der endgültigen Fertigstellung 1880 beherbergte sie 5 Eskadron dieses Truppenteils.
Seit 1920 diente die Kaserne als Unterkunft für die Potsdamer Polizei.
Im 3. Reich nach 1938 wurde die Kaserne in Hindenburg Kaserne umbenannt und militärisch genutzt.
Nach 1945 übernahmen die sowjetischen Truppen die Kaserne.
Seit Abzug der Sowjettruppen 1994 stand die Kasernenanlag leer.
Im Jahr 2000 erwarben die Künstler Hubertus von der Goltz und Frank Michael Zeidler die zerfallenen Gebäude und bauten sie zu einem Ort der Kunst um. Dabei ist die ursprüngliche Anlagenstruktur von 1869 und 1924 wiederhergestellt worden. Das denkmalgeschützte Ensemble beherbergt heute einen Kunstverein, eine Kunstwerkstatt und vier Künstlerateliers.
Die Anlage ist nahezu in ihrem ursprünglichen Gebäudebestand erhalten und nach denkmalverträglichen Umbauten einer neuen Nutzung zugeführt.
Der Gebäudekomplex wurde aus Platzmangel an großen Flächen in den südlichen Versprung der Grundstücksgrenze gebaut.
Der Krankenstall und die Schmiede, heute Kunstwerkstatt und Atelier 4 gehören in den 1 Bauabschnitt und waren 1865 fertig. Das Wagenhaus wurde 1875 errichtet gleichzeitig mit den Ställen des 3.+ 4. Eskadron.
Nach der letzten Ausbaustufe 1879 umzog Krankenstall, Beschlagschmiede und Wagenhaus eine massive Mauer.
Der Krankenstall war für ansteckende und nicht ansteckende kranke Pferde unterteilt, hatte einen hölzernen Dachstuhl mit Schieferdeckung.
In dem südlich gelegenen Wagenhaus wurden die Feldfahrzeuge untergebracht.
Es ist ein massiver Ziegelbau mit Verblendklinkern (gelbe Birkenwerder Ziegel).
1920 wurde das Haus zu einer Turnhalle umgebaut, was sie bis zum Jahr 2000 blieb.
Heute sind es 2 Ateliers, in dem östlichen ist der Verein KunstHaus Potsdam beheimatet.
Die Beschlagschmiede wurde durch das östliche Tor betreten. Der eiserne Dachstuhl war mit Zinkwellenblech gedeckt.
In den zwanziger Jahren wurden die drei Gebäude mit dem zweigeschossigen Resaliten und einem Baukörper zwischen Wagenhaus und Beschlagschmiede zusammengefasst.
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